In Tramonti angekommen wurden wir freundschaftlich begrüßt. Kaum ist mein Motorrad richtig gestanden, hat Mario schon ein frisch gezapftes Bier in seiner Hand. Angekommen so zeitig wie noch nie ist sich noch eine Mittagspasta ausgegangen. Ausgezeichnet gegessen wie immer in Tramonti, etwas müde vom Fahren und der zeitigen Tagwache haben wir uns auf die Zimmer zurückgezogen. Ich war nicht der einzige der ein gemütliches Mittagsschläfchen gemacht hat. So blieb noch Zeit um Tramonti weiter zu erkunden, am Weg hinunter zum Fluss habe ich im Wald die Wände eines längst verfallenen Hauses entdeckt. Ein Blick ins Innere hat mich erschreckt, ich war nicht alleine da, eine Kreatur bewacht das Haus. Zum Glück hat sich die Kreatur nicht bewegt, wahrscheinlich hat sie mich nicht gesehen, so konnte ich meinen Weg zum Fluss fortsetzen. Zurück von meiner Erkundungstour konnte ich schon die Abendeinkaufsstunden des kleinen Supermarkts nutzen um ein paar italienische Getränke einzukaufen, Moretti, Limoncello und Grappa aber auch etwas Süßes Amaretto D’Italia musste es sein ich habe ja genug Platz auf dem Motorrad. Das Highlight in Tramonti ist natürlich das Abendessen von Nicolas, alleine das ist eine Reise nach Tramonti wert. Mario ist ja lernfähig und hat dieses Mal nur eine Vorspeise und eine Hauptspeise bestellt. Ein wenig Pitina, die spezielle Gamswurst, war auch diesmal dabei. Man kann ja auch etwas nachbestellen, ein Tiramisu zum Beispiel. Ich muss mich wiederholen, wenn Nicolas kocht, dann schmeckt es ausgezeichnet. Ich habe sehr gut geschlafen, wir konnten draußen frühstücken. Roberto hatte uns ja schon gestern angerufen, um uns zu sagen, dass der Passo Rest wegen eines Steinschlags gesperrt ist. Darum habe ich eine Route „untenherum“ geplant. Nachdem wir unsere Motorräder wieder fertig gepackt hatten, bekam Roberto von irgendwo die Information „Die Arbeiten am Passo Rest sind fertig – also inoffiziell ist er offen“ Na dann fahren wir den Passo Rest haben Mario und ich beschlossen. Entsprechend vorsichtig und gemütlich sind wir an den Absperrungen vorbei den Passo Rest hinauf gefahren, die Aufräumarbeiten waren tatsächlich soweit, dass alles gemütlich befahren werden konnte. Am Scheitelpunkt angekommen war ich sicher es geschafft zu haben, wir sind die unglaublich vielen Serpentinen hinunter gerollt. Und dann 3 Kurven vor unserer Brücke war Schluss: Ein Kinette längs über die Straße, stark ausgewaschen, zwei Stahlplatten über die Kinette wobei nur eine vernünftig aufgelegen ist. Damit wirklich niemand versucht durch zukommen wurde ein Bagger quer über die Straße gestellt. Die Vorstellung den ganzen Pass zurück fahren zu müssen und dann noch rund 50km Umweg war nicht wirklich verlockend also haben wir uns entschieden die Hürden gemeinsam zu überwinden. Jeder wurde bei seiner Fahrt von den beiden anderen gesichert und ein gewiesen. Die Adventure hat sogar mit montieren Koffern durch den Baggerarm gepasst. Einen nachfolgenden Mopedfahrer haben wir natürlich auch unterstützt. Schweiß gebadet und mit sicher 45 Minuten Zeitverlust sich wir die paar hundert Meter zu unserem traditionellen Fotopunkt, der Brücke gefahren. Auf der Strecke nach Tolmezzo hat sich dann Giro Feeling breit gemacht, alles war rosa geschmückt, Besucher haben schon auf die Radstars gewartet. Eine Dame hat sogar uns beklatscht, etliche Betreuerfahrzeuge sind uns entgegengekommen und fast alles wurde gesperrt nur wir durften noch durchfahren. Meine Entscheidung über Kraska Gora zu fahren hat sich im Nachhinein als sinnlos heraus gestellt: Wenn es ordentlich regnet dann hat man nichts von einer schönen Aussicht sondern muss darauf achten nicht am Kopfsteinpflaster auszurutschen. Im Ort haben wir zuerst die Motorräder mit Sprit versorgt, und danach uns selbst mit Kalamari. Der Rest war der Wurzenpass und danach viele Kilometer Autobahn. Kurz vor Graz am Ende der Packstrecke hat der Himmel Schüttregen angezeigt, also Parkplatzsuchen aber da war keiner und es ist wirklich heftig losgegangen. Ich war nass bis zur Unterhose, so leicht angekühlt sind wir bis zur Raststätte Arnwiesen durchgefahren. Dort haben wir Kaffee getrunken, ich habe mir noch etwas angezogen. Die nasse Christine hat beschlossen Marios Angebot noch eine Nacht in Schallendorf zu bleiben angenommen. So haben wir uns voneinander verabschiedet, ich bin die letzten 150km alleine nach Hause gefahren, wo mich meine Eva extra schön gemacht schon am Parkplatz erwartet hat. 10 Tage waren wir unterwegs, ich bin 4030km gefahren – schön wars.
Andreas
Schön, dass ihr wieder gesund und munter zu Hause angekommen seid und am Ende noch etwas mehr Abenteuer hattet. War ja nicht der erste gesperrte Pass, seit es die Frühjahrstour gibt. Diesmal allerdings besonders spannend.
Danke für das hübsche Foto von mir 😍
Feig Mario! 😀
Da nun doch schon 2 Wochen seit unserer Rückkehr vergangen sind und mir gerade ein Gewitterregen Hände und Füße gefesselt haben, schreibe ich einen Kommentar in Andreas Blog. Es war wie immer super schön ein paar Tage aus der Isolation zu fliehen, um intensiv Motorrad zu fahren. Da spielt es keine Rolle wenn das Wetter nicht ganz so mitspielt.Wir hatten schon ärgere Wetterkapriolen und andere Situationen in den vielen Jahren zu überstehen.Eine davon heuer: Großmamsch kurzes Niederlegen und mit dem Knie al la
Marquez-artig wieder aufzustellen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein: es gibt nicht wirklich mehr viele die sich hinter dir nicht hingelegt haben, manche haben es auch schon vor dir und hinter dir geschafft. Gott sei Dank ist nicht viel passiert und beide fahren eine Honda und keine Suzuki,denn dann währe der Kühler kaputt und die Rippen geprellt. Ich spreche aus Erfahrung, es geht alles sehr schnell!
Und Kanten Andy äh Kanten Opa! Fährt mit seiner Adventure wie ein Distriktsheriff anstelle des Colt’s den Fotoapparat in der Linken durch die Gegend.Gesperrte Passo mit Erdrusch
Künetten und zwei Bagger können ihn und seine Big Enduro nicht stoppen.
Andreas danke für alles!!!!!!!!
Es war super schön könnte gleich wieder „anschraufen“
Du kennst dich aus!